Hey Leute auch ich möchte mich euch einmal vorstellen. Mein Name ist Anke Bove, ich bin 23 Jahre alt und studiere BWL im 4ten Semester.
Zu meinem 23. Geburtstag habe ich ein einen recht großen Geldbetrag von meiner Oma erhalten. Jedoch unter der Bedingung, dass ich dieses Geld für meine eigene Altersvorsorge nutze. Und wie es sich für eine waschechte BWLerin gehört, steige ich nun in den Aktienmarkt ein. Vorerfahrungen habe ich auf diesem Gebiet wenig und nur aus der Theorie. Dennoch möchte ich mein Wissen jetzt in die Praxis umzusetzen. Viele meiner Freunde und Verwandten handeln bereits mit Aktien, Fonds und ETF´s. Mal schauen, was ich so von ihren Erfahrungen für meine eigene Anlagestrategie nutzen kann.
Meine Freunde legen größtenteils passiv in ETF’s an. Sie meinen dass sei relativ einfach am Anfang. “Setz einfach auf ein paar größerer ETF’s und dann läuft das wie von alleine”, war ein Satz den ich oft gesagt bekommen habe. Innerhalb meinen Studiums habe ich ebenfalls oft davon gehört, dass man sein Geld immer diversifiziert anlegen sollte. Also niemals nur auf ein Unternehmen setzten, sondern das Geld schön verteilen, damit man nicht gleich alles verliert, wenn das eine Unternehmen mal nicht so gut performt. Also plane ich zu Beginn 80% meines Kapitals in ETF`s, und die restlichen 20% in Einzelwerte zu investieren. Später möchte ich aber gerne eine Verteilung von 60% zu 40% erreichen.
Bei den ETFs habe ich mir überlegt in den MSCI World, den MSCI Emerging Markets und den MSCI Pacific ex-Japan zu investieren. Der MSCI World umfasst ca. 1560 Unternehmen aus 23 verschiedenen Industrieländern. Dazu gehören beispielsweise die USA, Großbritannien und Deutschland. Da in diesem ETF aber nur Unternehmen aus den Industrieländern vertreten sind, habe ich mir noch den MSCI Emerging Markets dazu geholt. Dieser beinhaltet Konzerne aus den Schwellenländern wie China oder Südkorea. Der MSCI Pacific ex Japan umfasst Betriebe aus der Pazifik Region ausgenommen von Japan. Das sind dann also die Länder Australien, Hongkong, Singapur und Neuseeland. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, warum ich mir noch einmal diese vier Länder extra ausgesucht habe, obwohl sie auch bereits im MSCI World enthalten sind. Naja, ich dachte, da im MSCI World über die Hälfte der Unternehmen aus den USA kommt, schaffe ich noch mal ein Gegengewicht. Mal schauen ob es klappt. Ich berichte euch!
Um aber auch aktiv am Aktienmarkt mitmischen zu können und meine eigenen Deals zu machen, investiere ich ebenfalls wie gesagt in Einzelaktien.
Jeden Morgen höre ich den Podcast „Alles auf Aktie“ von der Welt und die Nachrichten des Handelsblatts. Daraus hole ich mir dann meine neuen Investmentideen.
Bei „Alles auf Aktie“ habe ich auch vor einiger Zeit von dem Unternehmen Rock Tech Lithium gehört. Ein Unternehmen das Lithiumhydroxid herstellt, welches für die Batterien von E-Autos benötigt wird. Eine erste Mine zum Abbau von Lithium wird bereits in Kanada betrieben und das Unternehmen will ebenfalls nach Deutschland expandieren. Da E-Autos doch momentan eh voll im Trend sind und auch die aktuelle Regierung für den weiteren Ausbau der E-Mobilität ist, dachte ich mir, das klingt gut. Also habe ich direkt in die Aktie von Rock Tech Lithium investiert. Und was soll ich sagen Leute?! Es lief perfekt! 15% Gewinn innerhalb von wenigen Tagen. Da hat sich mein Mut ausgezahlt.
Doch irgendwie fing ich an zu zweifeln. War das Ganze vielleicht mehr Glück als Verstand? Denn was, wenn die Aktie genauso schnell abstürzt, wie sie gestiegen ist? Was, wenn ich all meinen tollen Gewinn über Nacht verliere? Ich war verunsichert. Jeden Tag habe ich mit leicht flauem Gefühl im Magen mein Portfolio geöffnet in der Hoffnung, dass die Aktie weiter gestiegen ist. Irgendwann kam der Punkt! Der Kurs stagnierte, teilweise fiel er auch leicht ab. Das war zuviel für mich. Schnell habe ich die Aktie verkauft, um mir meinen Gewinn zu sichern. Ein bisschen zu früh, wie sich nachher herausstellte, da der Kurs nochmal anstieg. Aber mir egal. Mein erster Verkauf mit Gewinn an der Börse!
Ich muss euch ehrlich sagen, dass war zu viel Stress für mich und mir wurde erst durch meine Angst bewusst, dass ich einem “Bias” unterlag. Nämlich dem “Dunning-Kruger-Effekt”. Auch wenn es mit Rock Tech Lithium bei mir gut ausging, habe ich mein Wissen und Können echt überschätzt. Ich muss etwas dagegen tun und unbedingt mein Grundlagenwissen ausbauen, um entspannter an die Sache herangehen zu können. In den nächsten Tagen möchte ich mich deshalb verstärkt mit den Themen Fundamentalanalyse und Chartanalyse auseinandersetzen.
Sobald ich darüber mehr weiß, gebe ich euch auf jeden Fall nochmal ein Update.
Bis dahin macht es gut meine Lieben!
Eure Anke <3
Def. Dunning- Kruger-Effekt:
Der Dunnung-Kruger-Effekt ist ein kognitiver Bias. Er beschreibt das Phänomen, dass Menschen ihr eigenes Wissen beziehungsweise Können in einem spezifischen Themenbereich überschätzen in Relation zu objektiven Kriterien oder im Vergleich zu anderen Mitmenschen.