Hallo zusammen,
ich freu mich, dass ihr wieder dabei seid! Nach meinen ersten Erfahrungen an der Börse, konnte ich es kaum erwarten meinem Opa davon zu erzählen:
Vin: “Opa stell dir vor, bisher läuft mein Depot richtig gut! Es ging zwar schon auf und ab, trotzdem bin ich die meiste Zeit gut im Plus! Vor allem zwei Werte laufen richtig gut. Aber ich gebe zu, andere Aktienkäufe liefen nicht so wie erhofft, ich bin schon am spekulieren was demnächst passiert und in welche Wertpapiere ich noch investieren möchte!”
Richard: *lacht* “Deine Begeisterung ist ja ansteckend! Aber erzähl doch mal etwas genauer, was bisher passiert ist.”
Vin: “Momentan habe ich um die 20 verschiedene Positionen im Depot. Mein erster Kauf -Tesla- ist ein voller Erfolg. Nachdem jedoch Elon Musk 10% seiner Anteile verkauft hat, gab es einen Drop. Zur Sicherheit habe ich deswegen vorher die Hälfte meiner Tesla-Aktien verkauft und konnte meinen ersten Gewinn realisieren. Trotzdem war ich der festen Überzeugung, dass sich die Lage erholen würde. Und siehe da Opa, ich wurde nicht enttäuscht… Tesla schwankt zwischen einem Plus von 30 bis 40%! Zusätzlich habe ich eine Tech-Aktie gefunden, die hat sich genauso gut entwickelt, obwohl ich auf die erst später gestoßen bin! Die stellen Elektro-Chips her, für Konsolen und Computer. Da die Prognosen hierbei gut sind und der aktuelle Chipmangel das Geschäft antreibt, habe ich bereits nachgekauft.”
Richard: „Großartig! Bereits zu Beginn solche Erfolge verzeichnen zu können, stärkt sicher dein Vertrauen und Durchhaltevermögen. Welche Wertpapiere haben sich denn entgegen deinen Erwartungen negativ entwickelt?“
Vin: „Na gut, kommen wir zu den belastenden Verlusten. Der Größte war bisher der Kauf einer Aktie von einem Unternehmen zur Gewinnung und Verarbeitung von Lithium. Das ärgert mich immer noch sehr, damit habe ich etwas mehr als 24 % Verlust gemacht, da habe ich den absolut falschen Kaufzeitpunkt erwischt und nach dem Höhenflug fast am Höchststand eingekauft. Auch bei Tui habe ich kein Geschick bewiesen und die aktuelle Situation falsch gewertet, jedoch war der Verlust zum Glück nicht ganz so hoch. Ich hatte bei beiden Werten noch Hoffnung, dass sie sich wieder erholen. Da bin ich voll in die Verlustaversions- und die Dispositionseffekt-Falle getappt.”
Richard: „Das kann ich verstehen, die negativen Erfahrungen bleiben jedoch kaum aus… Aber sag mal Vin, was meinst du mit dieser Verlustaversion? Den Dispositionseffekt habe ich ja bereits bei Paul und Anke gelernt“
Vin: „Das ist eine kognitive Verzerrungen, welche ich im Studium kennengelernt habe. Die Verlustaversion bedeutet, dass man Verluste stärker gewichtet als Gewinne. Sprich der Ärger über den Verlust einer Aktie von 2% wiegt schwerer, als die Freude über einen Gewinn von 2%. Mein Depot war bisher nicht im Minus, also mache ich bisher dauerhaft Gewinn und vermehre mein Geld. Dennoch empfinde ich die Verluste durch meine Verliereraktien so als hätte ich mehr Geld eingebüßt als gewonnen.”
Richard: “Das ist ja interessant, dass du dein Handeln anhand von psychologischen Phänomenen erklären kannst! Da müssen wir mal gemeinsam auf meinen Anlagestil schauen… wie gehst du denn vor bei der Wertpapierauswahl?”
Vin: “Das können wir gerne machen! Also grundsätzlich habe ich verschiedene Themen beachtet, mit dem allgegenwärtigen Faktor Corona und der steigenden Inflation durch unter anderem den Lieferengpässen. Außerdem sehe ich zukünftig Potential durch das Weihnachtsgeschäft. Zusätzlich habe ich deutsche und weniger volatile Anlagen, die ich mir vor allem von dir abgeschaut habe. Weiterhin verfolge ich aktuelle Trends, die auch durch die Berichtssaison nochmal angetrieben wurden. Ich habe außerdem festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist, bei so vielen Positionen den Überblick zu behalten und alle Investments genau zu prüfen, wodurch ich doch verschiedenen Einflüssen verfalle…”
Oma: “So ihr Lieben genug jetzt von den Themen Geld und Aktien… jetzt gibt’s erstmal Kuchen!”
Ihr habt Oma gehört, bis zum nächsten Mal!
Euer Vin Spekulatius