Abwärts mit den grünen Zahlen: Ich sehe rot

Manchmal geht alles ganz schnell an der Börse. Von einem Tag auf den anderen verändern sich deine gesamten Positionen drastisch. So auch bei mir. Leider nicht zu meinem Vorteil, kann ich euch sagen.

Autor:in: MalteMin

Manchmal geht alles ganz schnell an der Börse. Von einem Tag auf den anderen verändern sich deine gesamten Positionen drastisch. So auch bei mir. Leider nicht zu meinem Vorteil, kann ich euch sagen.  

Vor Kurzem blickte ich noch auf eine stabile Entwicklung meines Portfolios, mit einer Gesamtrendite von 3,5% und in einigen Werten über 10% Gewinn. Einen Tag später, ich dachte: “da muss ein Fehler vorliegen”, alles rot! Meine Gesamtperformanz bei –1% und bis auf meine beiden MSCI-ETFs alle Werte weit im Minus. 

Was war da los in der Welt? Tatsächlich ging es nicht nur meinem Portfolio so schlecht, sondern der gesamte Markt war abgestürzt. Und das aus zwei Gründen: Zum einen wurde eine neue Corona-Variante in Südafrika entdeckt, welcher die Investoren in Unruhe versetze. Dies führte zu einem Markteinbruch, fast wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 führte. Der zweite Grund für diese Entwicklung ist die womöglich bevorstehende Zinswende, die im nächsten Jahr durch die US-Notenbank „Fed“ eingeleitet werden könnte. Aufgrund von immer steigenden Inflationen und dem damit verbundenen Preisanstieg, den ihr sicher im Alltag auch schon bemerkt habt, sieht sich die US Federal Reserve Bank gezwungen, eine Zinserhöhung in den USA zu veranschlagen. Mit einer solchen Zinswende in der Eurozone ist jedoch im nächsten Jahr seitens der EZB wohl noch nicht zu rechnen. Dennoch hat die bevorstehende Zinswende in den USA eine drastische Auswirkung auf die Börse gehabt. 

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Unter anderem aufgrund der eben genannten Inflation, die im Oktober bei 4% in Deutschland lag, bekam ich Mitte November Druck, den Großteil meines Kapitals zu investieren. Ich wollte schließlich nicht zusehen wie der Wert meines Geld auf der Bank einfach geringer wird. So kaufte ich noch zwei weitere ETFs, einen ETF aus dem Sektor der Solarenergie, damit wir endlich von fossilen Brennstoffen wegkommen. Sowie einen weiteren, den ich für besonders nachhaltig halte, weil er nicht nur die Unternehmen auf Nachhaltigkeit prüft, die drin sind, sondern auch deren Zulieferer. Hier wird also die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt.  

Außerdem habe ich noch einige weitere Werte gekauft und manche verkauft (teilweise unfreiwillig). So stellte ich bspw. bei Linde einen Stop Loss bei 0% Rendite meines Kaufwerts ein, was natürlich aufgrund des Markteinbruch dazu führte, dass ich diese Aktie schneller loswurde als mir lieb war.  Es kam wie es kommen musste und die Aktie gewann direkt nach meinem Verkauf wieder an Wert. Dazu gekommen sind Plug Power (Brennstoffzellen), ASML Holding (Lithographiesysteme) und Enphase Energy (Energietechnologie).  

Zum Schluss möchte ich noch zwei wichtige Erkenntnisse mit euch teilen. Zum einen habe ich bemerkt, dass ich sehr häufig beim Hochpunkt einer Aktie einsteige und kurze Zeit später stürzten die Aktien wieder ab. Aber auch beim einem vermeintlichen Tiefpunkt zu kaufen, ist keine Garantie für eine positive Entwicklung. Die Börse scheint doch sehr unberechenbar zu sein.  

Der zweite Punkt ist, dass meine beiden MSCI-ETFs die einzigen Werte waren, die dem Crash aufgrund ihrer hohen Diversifikation standhalten konnten. Vielleicht ist es gerade für Anfänger oder Leute, die nicht so viel Zeit oder Wissen haben einfacher, in ETFs und Indizes zu investieren,sprich passiv. Die Alternative wäre sich aktiv mit Einzelwerten auseinander zu setzen und zu versuchen, den Markt „outzuperformen“. Das scheint wohl doch gar nicht so einfach zu sein, wie ich anfangs dachte.  

Ansonsten steht bei mir im nächsten Sommer noch ein sozial-ökologisches Projekt an, für das ich noch Geld brauche, daher suche ich gerade nach einem Finanzprodukt, was schnelle Gewinne verspricht. Vielleicht schaffe ich auch damit mein Portfolio wieder auszugleichen und in den grünen Bereich zurück zu bugsieren. Doch darüber erfahrt ihr in meinem nächsten Blog.  

Bleibt gespannt,  

Eure Gina 

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