Autor: Anke Bove
23 Jahre - 4tes Semester BWL
Datum: 10. Januar 2022

Übermut kommt selten gut

Hey Leute, ich habe euch ja versprochen euch auf dem Laufenden zu halten und es ist wirklich viel bei mir und in meinem Depot passiert! Vom Dispositionseffekt, fehlenden Stop Losses und vermeintlichen Gewinn möchte ich euch gerne meine Erfahrungen berichten. Haltet euch fest, ich erzähle euch alles!

Also, ich habe euch ja von meinem Ziel von einer Kapitalverteilung von 60 zu 40 erzählt. Heißt also, dass ich 60% meines Kapitals passiv und 40% aktiv in Aktien anlegen möchte. Seit Beginn hat sich meine Anfangsverteilung von 80 zu 20 aber kaum verändert. Das liegt daran, dass es mich deutlich mehr Zeit kostet, meine ganze Aktien und deren Verläufe im Blick zu behalten, als wenn ich mein Geld in ETFs investiere. Die ETFs sind oft nicht so volatil, das heißt sie unterliegen nicht so extremen Schwankungen, wie die Einzelaktien. Ich habe schon von vielen Freunden gehört, dass ein Aktienwert an einem Tag um 15% gefallen ist oder auch mal um 8% gestiegen. Sobald der Wert steigt, bin ich natürlich dabei, aber so ein Absturz von 15% möchte ich nicht miterleben. Aus diesem Grund versuche ich lieber, nur ein paar Einzelaktien zu betreuen und geringere Beträge zu investieren. Mein Plan war es, nie mehr als 10% des aktiv eingesetzten Kapitals in eine Aktie zu stecken. Lange hat mein Plan auch funktioniert, aber dann habe ich mich emotional beeinflussen lassen. Vielleicht habt ihr das ja auch schon einmal erlebt?

In meinem Fall war das so: ich habe gelesen, dass der Covid19-Impfstoff von BioNtech nun auch für unter 18jährige zugelassen werden soll. Der Aktienkurs sah auch im Chart seit drei Wochen so aus, als ob das ein schöner Aufwärtstrend werden könnte, auf den ich natürlich aufspringen wollte. Ich dachte, das ist meine große Chance, und investierte wesentlich mehr als ich mir zu Beginn vorgenommen hatte. Als ich die nächsten News las, dass BioNtech auch noch eine neue Produktionsstätte in Afrika aufbauen möchte, war ich mir sehr sicher, dass hier nichts schiefgehen kann. Auch als der Kurs ein wenig stagnierte war ich mir weiterhin sicher, dass ich richtigliege. Doch ruck zuck rauschte die Aktie ins Minus. Und jetzt haltet euch fest: Was mir leider erst zu spät auffiel war, dass ich dem Dispositionseffekt unterlag. Dieser Effekt beschreibt das Verhalten, wenn man an Verlusten zu lange festhält und Gewinne zu schnell realisiert. So war das bei mir mit der BioNtech Aktie auch, und der Verlust lag mir sehr schwer im Magen. Ich dachte zu lange, “die Hoffnung stirbt zuletzt” und die Aktie wird schon wieder steigen. Zum Glück erkannte ich irgendwann, dass ich diesem Effekt unterlag. Um ihm entgegenzuwirken, wollte ich ein Stopp setzen. Eine sogenannte Stop Loss Order. Das heißt, man setzt einen Wert fest und die Aktie wird dann automatisch verkauft, wenn sie diesen festgelegten Wert unterschreitet.

Also beschloss ich, die Aktie zu verkaufen, wenn sie mir einen Wert von minus 10 Prozent beschert hat. Doch leider machte ich einen fatalen Fehler: Ich handelte einfach nicht schnell genug. Ich klügelte mir zwar diese Idee eines Stop Losses aus, aber setze mein Vorhaben nicht mehr am selben Tag um. Und wie das am Aktienmarkt so passieren kann, rauschte die BioNtech Aktie innerhalb eines Tages wahnsinnig ab. Als ich meinen Laptop öffnete und das sah, verkaufte ich die Aktie total panisch. Knapp minus 15 Prozent musste ich verkraften. Und meine minus 15% die ich eigentlich nicht an einem Tag verlieren wollte, traten nun doch ein. Das tat echt weh. Ich muss ab sofort öfter Stop Losses setzen.

Als ich mir den Aktienkurs von BionTech noch einmal eine Woche später anschaute, ärgerte ich mich erneut. Der Kurs der Aktie war wieder ordentlich angestiegen, aber bei diesem Anstieg war ich nun natürlich nicht mehr dabei. Ich denke, mein anfangs guter Trade bei RockTech hat mich dazu verleitet, mein Können zu überschätzen. Wenn ich weiter aktiv am Aktienmarkt partizipieren möchte, muss ich lernen meine Investitionsentscheidungen fundierter zu treffen. Und wenn ich nicht die Zeit habe, mir tagtäglich meine Kurse anzuschauen, muss ich mehr mit automatischen Systemen, wie die angesprochenen Stop Losses aber auch Limit Orders, arbeiten. 

Ich lese mich jetzt ein bisschen mehr in die Chartanalyse ein, um dieses Auf und Ab der Aktien hoffentlich besser deuten zu können. Ich berichte euch dann nächstes Mal von meinen Erkenntnissen.

Bis dahin und macht`s gut!  

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