So wird’s gemacht: Jede Abteilung des Unternehmens ermittelt ihre aktuellen Drucker-Zählerstände und somit den Status quo ihres Papierverbrauchs. Diese Daten werden von einem Nudge-Beauftragten dokumentiert und via Rundmail an alle Abteilungen weitergegeben. Ab diesem Moment beginnt die “think before you print!”- Challenge mit monatlichen Updates des/der Nudge-Beauftragten bezüglich der Erfolge und der prozentualen Reduzierung des Papierverbrauchs der einzelnen Abteilungen. Der Zeitraum der Challenge kann individuell an das Unternehmen angepasst werden – wir empfehlen eine Dauer von drei Monaten, da dies als passender Zeitraum ermittelt wurde, um eine intrinsische Verhaltensänderung anzustoßen und zu etablieren und zeitgleich die Motivation der Mitarbeitenden zu halten. Nach Abschluss der Challenge darf das Team mit der höchsten Senkung des Papierverbrauchs als Gewinnerteam entscheiden, an welche gemeinnützige Organisation ein zuvor festgelegter Geldbetrag vom Unternehmen gespendet werden soll.
Corporate Compliance, abgeleitet aus dem englischen “to comply with”, steht im Allgemeinen für die Einhaltung von Regeln. Dies beinhaltet sowohl die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sowie auch unternehmerische Richtlinien. Zu diesen zählen unter anderem Maßnahmen der Arbeitssicherheit, die Beachtung des Verhaltenskodex und sowie beispielsweise die Reduzierung des Papierverbrauchs im Unternehmen.
Menschen verhalten sich in der Realität oft entgegen ihren eigenen grundsätzlichen Einstellungen. Dieses Phänomen, die “Attitude-Behaviour-Gap”, ist auch im Kontext des unnötigen Papierverbrauchs zu beobachten. Obwohl Papierverschwendung aus Sicht der wohl meisten Menschen als negativ und zu vermeiden gilt, verbleibt der jährliche Papierverbrauch insbesondere im Arbeitskontext weiterhin auf einem hohen Level. Zusätzlich verstärkt wird dieses Verhalten durch die menschliche Tendenz zu Gewohnheit und Routine, die in der Verhaltensökonomie als “Status-quo-Verzerrung” bezeichnet wird. Mitarbeitende halten überproportional häufig an alten Strukturen und Prozessen des Unternehmens fest, selbst wenn diese längst nicht mehr zeitgemäß sind.