Nudging ist effektiv, weil Menschen sich bei Alltagsentscheidungen oft unbedacht oder irrational verhalten und ihnen häufig nur ein kleiner Reiz fehlt, um mit dem Handeln zu beginnen. Beispielsweise ist es sinnvoll Meetings auf 40min statt 60min anzusetzen. Unter einem engeren Zeitrahmen wird die Zeit effizienter genutzt und das, obwohl die Meetings ab jetzt kürzer sind.
Das älteste Beispiel für einen Nudge findet sich in einer Geschichte über König Friedrich dem Großen. Zu seiner Zeit sollen Kartoffeln kein beliebtes Nahrungsmittel gewesen sein. Um dieser Popularität zu verschaffen, habe er die Felder von Soldaten bewachen lassen. Durch den plötzlichen Wertanstieg der Kartoffel sollen die Bürger Interesse an der Feldfrucht bekommen haben und sie häufig und gerne verzehrt haben.
Viele Nudges sind eindeutig von Vorteil – tatsächlich setzen z.B. Verbraucher ihre Hoffnungen auf derartige Hilfestellungen, um ihr Konsum- oder Essverhalten nachhaltiger zu gestalten. Nudges sind jedoch aus der Sicht der Betroffenen nicht unproblematisch, weil sie vielfach durch wirtschaftliche Interessen des Produzenten oder des Arbeitsgebers getrieben sind. Dieser Umstand ist weder neu noch als negativ zu bewerten. Die Beeinflussung von (potentiellen) Kunden durch den Produzenten ist so alt wie Märkte selbst. Werbung und Marketing zielten schon immer darauf ab, die eigenen Produkte und Dienstleistungen für den Verbraucher so attraktiv wie möglich zu machen. Auch der Rückgriff auf verhaltenspsychologische Erkenntnisse ist nicht unbedingt neu. Die Erkenntnisse des Nudgings werden bereits seit geraumer Zeit in kommerziellen Bereichen wie User Experience Design, Marketing und Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen eingesetzt. Seit einigen Jahren werden diese Erkenntnisse nur wesentlich systematischer und umfassender in unserem Wirtschaftsleben eingesetzt.
Bei der NudgeNight können sich Interessierte zum Thema Entscheidungsfindung informieren und an studentischen Messeständen Nudges aus den Bereichen des (Wirtschafts-)Lebens kennenlernen.
Jede NudgeNight hat ihren inhaltlichen Schwerpunkt, an dem sich die entwickelten Nudges orientieren. Mal sind es eher gesellschaftspolitische Themen wie „Nachhaltiger Konsum“ und „Bildung“ oder unternehmensbezogene Themen wie „Innovationsmanagement“ und „Customer Experience“.
Um eine Vorstellung zu bekommen, was Nudging genau bedeutet und wie dieses genutzt werden kann, erhalten Sie zu Beginn eine kurze Einführung in das Thema “Nudging” und einen Impulsvortrag von Praktikern aus der Industrie, aus Behörden oder aus dem Dienstleistungssektor. Schließlich können Sie sich mit den Studierenden über ihre innovativen Projekte austauschen, bevor eine Podiumsdiskussion die Messe abrundet.
Wir laden alle Interessierten dazu ein teilzunehmen. Egal ob Sie UnternehmerIn sind und für berufliche Zwecke mehr über das Thema erfahren möchten oder als StudentIn zu uns stoßen, Sie sind herzlich Willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos.
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Wir sind Studierende an der HSHL im Studiengang „Interkulturelle Wirtschaftspsychologie“ mit dem Schwerpunkt „Ökonomische Psychologie“ und werden fachlich begleitet von Prof. Dr. Christoph Harff. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, nützliche Nudges für Unternehmen zu entwickeln und unsere Besucherinnen und Besucher zum Thema Entscheidungsfindung zu informieren.
Wir richten jedes Sommersemester an der HSHL die NudgeNight eigenständig aus.